@techreport{FuerstWieland, type = {Working Paper}, author = {Michael F{\"u}rst and Josef Wieland}, title = {Integrit{\"a}t und Wertemanagement in der Lieferantenbeziehung. Zur Operationalisierung eines integrit{\"a}tsorientierten Lieferantenbewertungssystems}, abstract = {Seit einigen Jahren befinden sich das {\"o}konomische System, dessen M{\"a}rkte und Organisationen in einem {\"a}u{\"s}erst dynamischen Ver{\"a}nderungsprozess. Globalisierung ist das Stichwort, das im Allgemeinen als Treiber dieser Entwicklung identifiziert wird und dem dieser Umbruch zugeschrieben wird. Bei einer genaueren Inspektion des Globalisierungsph{\"a}nomens finden sich zwei Aspekte, die unternehmensethische und wirtschaftsethische Problemstellungen auf die Agenda der Unternehmen gesetzt haben und die f{\"u}r das hier verhandelte Thema von au{\"s}erordentlicher Bedeutung sind. 1. Zum einen vollzieht sich in der Gesellschaft ein Wandel hinsichtlich der Erwartungshaltung an verantwortungsvolles und moralisch integres Handeln von Unternehmen. Corporate Social Responsibiliy oder Corporate Citizenship sind hier die Begriffe, die das Feld markieren. 2. Zum anderen entwickelten sich vor der Folie der Globalisierung eine Reihe neuer Governancestrukturen zur Abwicklung {\"o}konomischer Transaktionen: {\"o}konomische Netzwerke, die sich organisationsintern wie -extern entwickeln k{\"o}nnen, die Umstellung innerhalb einer Organisation von Hierarchie auf Markt, die Neugestaltung bislang rein marktlich abgewickelter Transaktionen auf eine hybride Form der Transaktion wie eine Supply Chain-Beziehungen, virtuelle Teambildungen, strategische Allianzen, die Ausgliederung von Teilen der organisationalen Wertsch{\"o}pfungskette auf sogenannte Wertsch{\"o}pfungspartner und somit die Reduktion der Fertigungstiefe, Cross-Border-Akquisitionen, um Wachstumspotentiale im Ausland nutzen zu k{\"o}nnen oder Global-Sourcing, um an lokales Know-how, Humankapital, Technologie und Produkte zu gelangen. Die grob skizzierten {\"o}konomischen Dimensionen und Konsequenzen der Globalisierung kristallisieren in der These, dass Kooperation in verschiedenen Kooperationssph{\"a}ren das entscheidende und pr{\"a}gende Element des zuk{\"u}nftigen {\"o}konomischen Systems sein wird. {\"O}konomisch formuliert: Kooperationsbereitschaft und Kooperationsf{\"a}higkeit von kollektiven Akteuren entlang der gesamten Wertsch{\"o}pfungskette und gegen{\"u}ber den relevanten Stakeholdern werden die zu {\"o}konomisierenden Ressourcen sein, von deren Aktivierung der Erfolg gesamter Volkswirtschaften und einzelner Unternehmen abh{\"a}ngig ist. Unterstellt, diese Analyse und das daraus abgeleitete Argument ist zutreffend, dann wird sehr schnell deutlich, dass sich hieraus enorme Konsequenzen f{\"u}r die Beziehung von Unternehmen zu seinen Lieferanten ergeben. F{\"u}r Unternehmen gilt es demnach, sich in einer entwickelnden Kooperations{\"o}konomie st{\"a}rker als in vergangenen Perioden systematisch mit der Moralit{\"a}t ihrer Lieferanten auseinander zu setzen und nicht nur auf die eigene moralische Identit{\"a}t und die Qualit{\"a}t des eigenen moralischen Handelns zu fokussieren. Diese neue Herausforderung muss mittels hierf{\"u}r geeigneter Governancestrukturen bearbeitet werden. Denn es ist unschwer zu erkennen, dass eine erhebliche Differenz besteht zwischen einer Kooperationsbeziehung zu einem Lieferanten, der neben den im klassischen Kanon des Lieferantenmanagements {\"u}blicherweise zu pr{\"u}fenden Kriterien wie die Qualit{\"a}t der Produkte, der Liefertreue oder der logistischen Kompetenz zudem einen hohen Arbeitsethos und einen ausgebildeten Sinn f{\"u}r Vertragstreue und Integrit{\"a}t besitzt und einem Lieferanten, der mit einer Pr{\"a}ferenz f{\"u}r opportunistische Vertragsausbeutung, Korruption, Bestechung und Bestechlichkeit ausgestattet ist. Ein Verhalten, das zu einem Verlust von Reputation oder materiellen Werten f{\"u}hren kann. Ein Vorschlag f{\"u}r die Instrumentierung und Prozessierung einer solchen Lieferantenbewertung wird in diesem Aufsatz unterbreitet.}, language = {de} }