@techreport{Lutz, type = {Working Paper}, author = {Werner Lutz}, title = {Aktivierung von Retentionsraum in Abwasserkan{\"a}len}, abstract = {BMBF-Programm \"Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung an Fachhochschulen Schlussbericht FKZ 17086 00 Ausgangssituation Bei der Entw{\"a}sserung von Siedlungsgebieten sind teure Ma{\"s}nahmen zum Schutz der Siedlungen und der Gew{\"a}sser vor Hochwasser und Schmutzstoffen erforderlich. Mit den Zielsetzungen „Kosteneinsparung“ und “Verbesserung des Gew{\"a}sserschutzes“ hat der Beratende Ingenieur Dipl.-Ing.(FH) Harald G{\"u}thler (1996) aus Waldshut-Tiengen das Verfahren des „HydrOstyx“ gebremsten Abflusses entwickelt und im Dezember 1995 zum Patent angemeldet. Die im Rahmen des Verfahrens benutzte neue technische Einrichtung ist die HydrOstyx-Abflussbremse. Bei der HydrOstyx-Abflussbremse handelt es sich um eine technische Einrichtung, die wegen ihrer Einfachheit ein preiswertes Drosselorgan im Abwasserkanal darstellt, das ohne Fremdenergie weitgehend wartungsfrei und betriebssicher funktioniert. Die HydrOstyx-Abflussbremse kann sowohl in bestehende als auch in neue Abwasserkan{\"a}le eingebaut werden. Ziele Mit der Hydrostyx-Abflu{\"s}bremse k{\"o}nnen u. a. folgende Ziele erreicht werden: Reduzierung von Neubauma{\"s}nahmen durch Aktivierung bisher ungenutzter Speicher. Da im Sinne der Richtlinien f{\"u}r die Bemessung und Gestaltung von Regenentlastungsanlagen in Mischwasserkan{\"a}len nach ATV-Arbeitsblatt A 128 die Anrechenbarkeit solcher Speicherr{\"a}ume zul{\"a}ssig ist, kann bei geschickter Nutzung der aktivierten Retentionsvolumen eine Redimensionierung der bisher geplanten Regenbecken erfolgen. Beseitigung von Konfliktpunkten im Kanalnetz. Durch Aktivierung von Retentionsvolumen lassen sich Abflussspitzen reduzieren. {\"U}berlastete Kan{\"a}le k{\"o}nnen nun die abflussverz{\"o}gerte Wassermenge transportieren, der Austausch bzw. Neubau von Kan{\"a}len kann entfallen. Minderung von {\"U}berflutungsh{\"a}ufig und Belastungen von Fl{\"u}ssen und B{\"a}chen aus Regenwasserentlastungen. Der Einstau des Wassers im Kanal f{\"u}hrt zu einer Retentionswirkung, dadurch werden die Abflussspitzen bei Regenwasserentlastungen in die Vorfluter h{\"a}ufig wesentlich reduziert. Die f{\"u}hrt zu Verbesserungen beim Hochwasserschutz und bei der Gew{\"a}sser{\"o}kologie. Optimierung des Wirkungsgrades von Kl{\"a}ranlagen durch verbesserte Aussch{\"o}pfung der zul{\"a}ssigen Beaufschlagung. Kl{\"a}ranlagen sind durch den diskontinuierlichen Zufluss von Schmutz- bzw. Mischwasser Schwankungen im Betriebsablauf unterzogen, die durch entsprechende Reserven in den Becken ausgeglichen werden k{\"o}nnen. Durch die Aktivierung von Retentionsraum lassen sich Sto{\"s}belastungen reduzieren und bei Regenwetter kann ein gr{\"o}{\"s}erer Teil des verschmutzten Wasser als bisher auf der Kl{\"a}ranlage gereinigt werden. Im Rahmen des BMBF-Forschungsprojekts wurden folgende Teilaufgaben bearbeitet: Hydraulische Untersuchung der Hydrostyx-Abflussbremse im Wasserbaulabor der HTWG Konstanz. Ziel war die Ermittlung der Schachtverluste, der {\"U}berfall- und Durchflussbeiwerte f{\"u}r die HydrOstyx-Abflussbremse. Auswertung und Beurteilung der Abfluss- und Schmutzfrachtmessungen an den Regen{\"u}berl{\"a}ufen Hoppetenzell und Zizenhausen/Stampfwiese vor und nach dem Einbau von 4 HydrOstyx-Abflussbremsen. Durchf{\"u}hrung von Schmutzfrachtberechnungen mittels Langzeitsimulation mit dem Simulationsmodell KOSIM XL vom Institut f{\"u}r technisch-wissenschaftliche Hydrologie in Hannover. Die Simulationsberechnungen erfolgen mit und ohne Hydrostyx-Abflussbremsen f{\"u}r die Einzugsgebiete der beiden Regen{\"u}berl{\"a}ufe. Mit Hilfe der hydraulischen Untersuchungen im Wasserbaulabor und durch die Auswertung der Naturmessungen sollten die hydraulischen und hydrologischen Bemessungsgrundlagen f{\"u}r die Neuentwicklung erarbeitet werden. Die Untersuchungsergebnisse liefern auch wichtige Grundlagen f{\"u}r die wasserwirtschaftliche Beurteilung des neuen Verfahrens. Verwertung der Ergebnisse Das Projekt hat insgesamt gezeigt, dass mit Hilfe von HydrOstyx-Abflussbremsen erhebliche Einsparpotentiale sowohl bei der hydraulischen Sanierung als auch bei der Regenwasserbehandlung in Mischwasserkanalisationen m{\"o}glich sind. Die Ergebnisse dieses Projekts tragen sicher dazu bei, dass beim weiteren Ausbau der Regenwasserbehandlung und bei der Sanierung von Mischwasserkanalisationen verst{\"a}rkt nach kosteng{\"u}nstigen Alternativen gesucht wird. Hierzu kann das Verfahren des HydrOstyx gebremsten Abflusses einen wesentlichen Beitrag leisten.}, language = {de} }