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Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind wertvolle Ressourcen für jedes Unternehmen. Ihre Leistungsfähigkeit, Kreativität, Energie und Motivation sind notwendige Voraussetzungen für die Erreichung ambitionierter Ziele und die Gestaltung der unternehmerischen Zukunft. Vor diesem Hintergrund zählt die Gewinnung, Motivation und Bindung talentierter Mitarbeiter zu den wichtigsten Herausforderungen des Managements.
Towers Perrin hat weltweit mehr als 86.000 Arbeitnehmer, darunter rund 3.200 aus Deutschland, zu den Aspekten der Attraktivität von Unternehmen, dem Mitarbeiterengagement sowie der Mitarbeiterbindung befragt. Die Antworten der Teilnehmer stellen die Grundlage der Global Workforce Study 2005 dar. Ziel der Studie ist es, Unternehmen aufzuzeigen, welche Faktoren Mitarbeiterverhalten beeinflussen und wo sie ansetzen können, um Mitarbeiter noch besser gewinnen, motivieren und binden zu können.
Der Anstoß zu diesem Projekt kam beim Lesen eines Artikels in einem Wirtschaftsmagazin zum Einsatz des Brettspiels "Go" (abgewandelt 'Gobang') im Training des Managementnachwuchses in Japan und Südkorea. Dieses jahrtausendealte Spiel (siehe unten) wird in diesen Ländern zum Erlernen strategischen Denkens eingesetzt. Der Gedanke lag daher nahe, zu testen, ob dieses Lernziel auch in der qualifizierten Ausbildung in unserem Kulturkreis erreichbar ist. Leider ist aber die Zahl möglicher Spielkonstellationen ist bei Go zum Durchspielen aller Varianten immens groß – wesentlich grösser als beim Schachspiel (!) –, so daß nur einfache Spielvarianten über einen Rechner abbildbar sind. Bei der Suche nach weiteren Spielen kam ich auf den Begriff "Brettplanspiel". Es folgten (teils zufällig) diverse Gespräche, in denen immer wieder neue Informationen zum Thema gewonnen wurden, und es reifte die Idee, eine studentische Arbeitsgruppe zusammenzustellen, die angeleitet testen sollte, ob der Einsatz von Unternehmensspielen in Form haptischer Spiele (= Brettspiele) im Rahmen der Hochschulausbildung einen Nutzen bringen kann. Nach mehreren Gesprächen wurde das Projekt mit zwölf Probanden integriert in das Pflichtfach 'Case Studies' (8. Semester). Berücksichtigt wurden die Spiele 'Factory Global' , 'Coludo', 'Apples&Oranges' und 'Go' Im WS 2004/2005 wurden dann unter dem Titel "BPS" (für: Brettplanspiele) die Testrunden zu den ausgewählten Spielen an insgesamt fünf Tagen durchgeführt; die Detailorganisation wurde von den studentischen Teammitgliedern selbständig abgewickelt. Abschließend wurde von den Studierenden eine Präsentation der Ergebnisse vorgelegt (s. u.). Grundlage für diese Ergebnispräsentation war u. a. die Auswertung der von den Teilnehmern erarbeiteten Fragebögen, die von allen Spielern nach jeder Spielrunde ausgefüllt wurden. Die Spiele aus dieser ersten Testrunde (BPS 1) sind – sieht man von dem Exoten 'Go' (kein Unternehmensspiel) einmal ab – eher dem klassischen Genre zuzuordnen, in denen der unternehmerische Prozess eines Produktionsunternehmens als Ganzes abgebildet / simuliert und durchgespielt wird und in dem die Spieler das Zusammenwirken des güterwirtschaftlichen und des finanzwirtschaftlichen Teilprozesses bis schlußendlich zu dessen Abbildung im Periodenabschluss und dessen Interpretation 'begreifbar' erfahren. Neben branchenorientierten Varianten und firmenspezifischen Anpassungen (Siemens z.B. hat 'Apples&Oranges' der Firma Celemi auf das Wertesystem des Economic Value Added (EVA) angepaßt) entstanden in den letzten Jahren themenspezifische Unternehmens-Brettplanspiele, z.B. zu Themen wie Projektmanagement, Unternehmenslogistik etc.. Im SS 2005 wurde eine weitere Spiel- und Testrunde durchgeführt mit den Spielen 'Silke' (Untenehmenslogistik / SCM), 'PM erleben' (Projektmanagement) und 'Process Factory' (Prozess-Management). Auch die Erkenntnisse aus dieser BPS 2 – Runde (Fragebogen) wurden in einer Präsentation zusammengefaßt.
Tugend als social strings
(2006)
The focus of this part of the research project lies on the process of developing a Social Responsibility Standard within a network made up of various stakeholders. The International Organization for Standardization (ISO) is known as the world´s leading institution for the development of standards. Besides setting standards in the fields of e.g. construction, agriculture and information technology, recently the Technical Management Board (TMB) of ISO proposed to further extend its activities by developing an international standard addressing the social responsibility of organizations. In 2004, a new Working Group was established as a multi-stakeholder group comprised of experts, who are nominated by ISO´s members as well as interested international and regional organizations in order to provide for guidance in setting international standards on social responsibility. In May 2006, the survey was conducted during the third conference of the ISO Working Group in Lisbon, Portugal. This particular empirical study has been designed on the one hand to investigate the motivation of organizations and their delegates to engage in social responsibility. On the other hand, the survey had the objective to evaluate the individual participants' current perception and assessment of the network´s efficiency, effectiveness and legitimacy, a so-called 'snap-shot' of this ISO process1. Overall, the empirical study shows that the organizations and their delegates, who have dealt with the topic SR for several years for diverse reasons, expect a tremendous effect by implementing ISO 26000 in their own organizations. Furthermore, the majority of respondents assess the decision-making process positively within the ISO process with respect to the criteria inclusive, fair, capacity building, legitimate and transparent. Difficulties concerning the distribution of stakeholder influences are being addressed. The results of the survey support the efforts to establish policies and procedures in order to encourage a balanced representation of stakeholders in terms of gender, geographic and stakeholder groups.
Governing Virtue and Vice
(2006)
Mit den folgenden Bemerkungen zur Governanceethik möchte ich einige Punkte aufzeigen, in denen sich der governanceethische Ansatz, den Josef Wieland seit etwa einem Jahrzehnt vertritt und weiterentwickelt, mit Motiven der postklassischen Diskursethik deckt, die ich seit etwa einem Jahrzehnt vertrete und weiterentwickle. Ich möchte dies, wie könnte es unter Wissenschaftlern anders sein, in Form einer Kritik tun, also auch die Punkte aufzeigen, an denen ich Probleme der Governanceethik ausmache, die die Diskursethik so nicht hat (dafür hat sie gewiss andere). Angesichts des gewichtigen Gegenstands - es geht um nichts weniger als den Sinn angewandter Ethik in Organisationen - hat der Gestus des Vergebens von Plus- und Minuspunkten gewiss etwas Albernes - allein, die notwendige Kürze meiner Bemerkungen lässt an dieser Stelle nichts anderes zu. Für viele interessante Diskussionen danke ich den Teilnehmern der Tagung zur Governanceethik vom Oktober 2004 an der Fachhochschule Konstanz. Wie hat sich die Governanceethik entwickelt? Die erste mir bekannte geschlossene Darstellung einer 'Ethik der Governance' findet sich in Josef Wielands gleichnamigem Buch aus dem Jahr 1999.1 Speziell die Governanceethik des Unternehmens definiert Wieland dort (S. 69) als -die Lehre von der komparativen Analyse der moralsensitiven Gestaltung und Kommunikation der Governancestrukturen spezifischer wirtschaftlicher Transaktionen mittels Kooperation- bzw. (S. 89 und 91) als Forschungsprogramm des Vergleichs -von formalen und informellen Governancestrukturen im Hinblick darauf, moralisch gewünschte Zustände in lokalen Kontexten zu bewirken- und der 'komparativen Analyse und Gestaltung transaktionsspezifischer Mechanismen zur Realisierung und Steuerung moralischer Kommunikation in und zwischen den Unternehmen und der Gesellschaft'. Die Governancestrukturen selbst, die die Governanceethik unter moralischen Gesichtspunkten vergleichen und trimmen können soll, beschreibt Wieland - abstrakt, aber suggestiv - als 'Sets oder Matrizen kommunizierter formaler und informaler Regeln und Werte, die als Constraints den kooperativen Akteur konstituieren und ihn mit expliziten und impliziten Spielregeln für Vertrags- und Organisationsbeziehungen zur Realisierung spezifischer Transaktionen ausstatten' (S. 67 f.). Damit hofft Wieland (vgl. bes. S. 87 f.) den Handlungsbegriff (als die übliche primäre Einheit der ethischen Analyse) loszuwerden und zudem an eine komparative Betrachtungsweise anschließen zu können (wie sie der frühe Luhmann vorgemacht hat).
Forum - Ausgabe 2005/2006
(2006)