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Aufgrund der Corona-Pandemie kam es 2020 zu einer verstärkten Nutzung von Homeoffice und Teleworking. Sowohl bzgl. der Wahl des Arbeitsortes als auch der genutzen Kommunikationstechnologien existieren Pfadabhängigkeiten. Der Beitrag thematisiert diese Pfadabhängigkeiten systematisch, insbesondere ihre Ursachen und Folgen sowie die Möglichkeiten zur Pfadbrechung.
40 Jahre Neuland des Denkens
(2020)
Vor 40 Jahren erschien Frederic Vesters Hauptwerk „Neuland des Denkens“. Der Beitrag beleuchtet die wesentlichen Themen dieses programmatischen Buches im Hinblick auf Vesters Biokybernetik und deren Anwendung auf zahlreiche aktuelle Fragen in der Nachhaltigkeits-Debatte, z.B. Klimawandel-Problematik und Energiewende.
Zur Bewertung von Strategien und Handlungsoptionen im Themenfeld Bioökonomie
ist es naheliegend, eine naturinspirierte Bewertungsmethodik zu verwenden.
Dieser Beitrag stellt daher den biokybernetischen Ansatz nach Frederic Vester als
Methodik in den Mittelpunkt, um nachhaltigkeitskonforme Passungskriterien für
bioökonomische Innovationen und Konzepte zu beschreiben sowie insbesondere
die systemischen Wechselwirkungen und damit die Komplexität dieses Themenfeldes
zu erfassen. So wird auch die Ambivalenz von Innovationen im Themen- und
Handlungsfeld Bioökonomie thematisiert. Letztlich können mit diesem Ansatz
die prinzipiellen Voraussetzungen für nachhaltigkeitsorientierte bioökonomische
Innovationen in Richtung Erneuerbarkeit, Zirkularität, Effizienz, ökologische Verträglichkeit und Klimaneutralität geklärt werden.
Nachhaltige Entwicklung umfasst verschieden weite Definitionen und konzeptionelle Zugänge. Im Zentrum der Diskussion steht die zukünftige Entwicklungsfähigkeit von Biosphäre und Anthroposphäre im Sinne einer Koevolution. Thematisiert werden die zunehmende Eingriffstiefe in die Natur sowie die intersystemische Konkurrenz zwischen diesen beiden Sphären. Das evolutorische Verständnis der naturalen Produktion unterscheidet sich vom herkömmlichen Produktionsverständnis der Ökonomik. Aus diesen verschiedenen Zugängen ergibt sich ein Problemlösungsspektrum, das sich über eine integrative Verknüpfung der drei Strategieansätze und Handlungsfelder Effizienz, Konsistenz und Suffizienz erstreckt.
Ökonomische Aktivitäten sind auf den Input hochwertiger Energieträger angewiesen; diese sind knapp und werden in der fossil-nuklearen Energiewirtschaft aufgrund einer qualitativen Fehlanpassung zwischen Primärenergieeinsatz und Nutzenergiebedarf verschwenderisch genutzt. Daraus resultieren ökologische Probleme, insbesondere der Klimawandel, mit entsprechenden externen Kosten. Ein Umstieg auf erneuerbare Energien und effizientere Nutzungsstrukturen unterliegt diversen Pfadabhängigkeiten und ist aufgrund der multiplen Lernkosten mit hohen Pfadwechselkosten verbunden, die ebenfalls von der Gesellschaft getragen werden müssen. Unterschiedliche politökonomische Interessen der maßgeblichen Staaten verhindern derzeit harmonische weltweite Lösungen. Für eine evolutorische Energieökonomik ergeben sich einige Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der Klärung von sekundären und tertiären Pfadabhängigkeiten, der Erfassung systemischer Wechselwirkungen sowie der Problematik von Interventionsspiralen und der Formulierung von evolutorischen Designregeln für Energie- und Zertifikatemärkte.