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Unternehmen sind nur dann erfolgreich, wenn sie sich dem unternehmensethischen Spannungsfeld proaktiv stellen. Erfolg und Anstand sind zwei Seiten derselben Medaille: Unternehmen sind nicht erfolgreich, obwohl, sondern WEIL sie sich um ethisch korrektes Handeln bemühen! Das Delta zwischen ethischem Anspruch und dem von Markt und Wettbewerb Geforderten lässt sich niemals vollständig aufheben: Es gibt so wenig perfekte Unternehmen wie es perfekte Menschen gibt!
Aber: Individuen wie Organisationen können sich auf den Weg zur ethisch orientierten Business Excellence machen und in einem auf Dauer angelegten, kontinuierlichen Entwicklungsprozess darum ringen!
Unternehmensethik auf dem Vormarsch: ISO 26000 macht Ethik zur Norm globalen Wirtschaftshandelns
(2011)
Die konsensuell erarbeitete ISO 26000 ist ein Leitfaden zur Umsetzung von gesellschaftlicher Verantwortung. Sie sorgt nicht nur für ein klareres Verständnis des Beitrags, den alle Arten von Organisationen zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft leisten können, sondern führt die verschiedenen CSR-Themen zusammen, denen sich alle Organisationen, unabhängig von ihrem Zweck, ihrer Größe oder ihrem Standort heute gegenübersehen. Dabei integriert die ISO 26000 als Produkt eines einzigartigen, weltweiten Normungsprozesses bereits bestehende Normen und CSR-Standards zu einem international akzeptierten Leitfaden.
Der Aufsatz beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Leitfadens und seine Inhalte, mit dessen Hilfe Organisationen das Ziel gesellschaftlicher Wohlfahrt verfolgen können und sollen.
Seit einigen Jahren befinden sich das ökonomische System, dessen Märkte und Organisationen in einem äußerst dynamischen Veränderungsprozess. Globalisierung ist das Stichwort, das im Allgemeinen als Treiber dieser Entwicklung identifiziert wird und dem dieser Umbruch zugeschrieben wird. Bei einer genaueren Inspektion des Globalisierungsphänomens finden sich zwei Aspekte, die unternehmensethische und wirtschaftsethische Problemstellungen auf die Agenda der Unternehmen gesetzt haben und die für das hier verhandelte Thema von außerordentlicher Bedeutung sind. 1. Zum einen vollzieht sich in der Gesellschaft ein Wandel hinsichtlich der Erwartungshaltung an verantwortungsvolles und moralisch integres Handeln von Unternehmen. Corporate Social Responsibiliy oder Corporate Citizenship sind hier die Begriffe, die das Feld markieren. 2. Zum anderen entwickelten sich vor der Folie der Globalisierung eine Reihe neuer Governancestrukturen zur Abwicklung ökonomischer Transaktionen: ökonomische Netzwerke, die sich organisationsintern wie -extern entwickeln können, die Umstellung innerhalb einer Organisation von Hierarchie auf Markt, die Neugestaltung bislang rein marktlich abgewickelter Transaktionen auf eine hybride Form der Transaktion wie eine Supply Chain-Beziehungen, virtuelle Teambildungen, strategische Allianzen, die Ausgliederung von Teilen der organisationalen Wertschöpfungskette auf sogenannte Wertschöpfungspartner und somit die Reduktion der Fertigungstiefe, Cross-Border-Akquisitionen, um Wachstumspotentiale im Ausland nutzen zu können oder Global-Sourcing, um an lokales Know-how, Humankapital, Technologie und Produkte zu gelangen. Die grob skizzierten ökonomischen Dimensionen und Konsequenzen der Globalisierung kristallisieren in der These, dass Kooperation in verschiedenen Kooperationssphären das entscheidende und prägende Element des zukünftigen ökonomischen Systems sein wird. Ökonomisch formuliert: Kooperationsbereitschaft und Kooperationsfähigkeit von kollektiven Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette und gegenüber den relevanten Stakeholdern werden die zu ökonomisierenden Ressourcen sein, von deren Aktivierung der Erfolg gesamter Volkswirtschaften und einzelner Unternehmen abhängig ist. Unterstellt, diese Analyse und das daraus abgeleitete Argument ist zutreffend, dann wird sehr schnell deutlich, dass sich hieraus enorme Konsequenzen für die Beziehung von Unternehmen zu seinen Lieferanten ergeben. Für Unternehmen gilt es demnach, sich in einer entwickelnden Kooperationsökonomie stärker als in vergangenen Perioden systematisch mit der Moralität ihrer Lieferanten auseinander zu setzen und nicht nur auf die eigene moralische Identität und die Qualität des eigenen moralischen Handelns zu fokussieren. Diese neue Herausforderung muss mittels hierfür geeigneter Governancestrukturen bearbeitet werden. Denn es ist unschwer zu erkennen, dass eine erhebliche Differenz besteht zwischen einer Kooperationsbeziehung zu einem Lieferanten, der neben den im klassischen Kanon des Lieferantenmanagements üblicherweise zu prüfenden Kriterien wie die Qualität der Produkte, der Liefertreue oder der logistischen Kompetenz zudem einen hohen Arbeitsethos und einen ausgebildeten Sinn für Vertragstreue und Integrität besitzt und einem Lieferanten, der mit einer Präferenz für opportunistische Vertragsausbeutung, Korruption, Bestechung und Bestechlichkeit ausgestattet ist. Ein Verhalten, das zu einem Verlust von Reputation oder materiellen Werten führen kann. Ein Vorschlag für die Instrumentierung und Prozessierung einer solchen Lieferantenbewertung wird in diesem Aufsatz unterbreitet.
Integrität in Unternehmen
(2018)
Unternehmen stehen in der Verantwortung, eine Vielzahl an Werten in ihrem Geschäft zu beachten, allen voran den der Integrität. Das Buch beantwortet die Frage, was Integrität für Unternehmen bedeutet und wie integres Unternehmenshandeln erreicht werden kann. Die Autorin entwickelt einen theoretisch fundierten und praktisch anwendbaren Ansatz der Unternehmensintegrität und gibt Orientierung, wie dieser durch vielfältige Maßnahmen im Rahmen von Integrity Management umgesetzt werden kann. Dabei werden klassische Compliance-Ansätze um eine werteorientierte Perspektive ergänzt, damit Unternehmen ihre je eigene Verantwortung wahrnehmen können.
Der DEX Deutscher Ethik Index® gibt Auskunft darüber, ob der Erfolg eines Unternehmens auf anständige Weise erreicht wurde. Zielgruppe des veröffentlichten DEX sind alle Anspruchsgruppen (Stakeholder) und die Gesellschaft. Der DEX informiert darüber, ob das Unternehmen einen Mehrwert für alle seine Stakeholder schafft (= Stakeholder Value). Der DEX unterstützt Entscheidungen der Öffentlichkeit, ob einer Organisation aufgrund ihres Beitrags für die Gesellschaft die „License to Operate“ erteilt wird (= Shared Value).
Die Stiftung – CLUB OF HAMBURG widmet sich wissenschaftlich fundiert und praxisorientiert dem zeitgemäßen Verständnis unternehmerischen Erfolgs. Nach Überzeugung ihrer Stifter und Partner bilden wirtschaftlicher Erfolg und anständige Unternehmensführung eine untrennbare Einheit.
Anständiges Verhalten bedeutet nicht nur die legitimen Erwartungen der Gesellschaft und der eigenen Organisation zu berücksichtigen, sondern auch grundlegende ethische Werte und Prinzipien sowie daraus abgeleitete Normen, Gesetze und Regelungen zu respektieren und einzuhalten. Aus dieser Überzeugung heraus verfolgt die Stiftung das Ziel, Führungskräfte auf allen Managementebenen zur Umsetzung einer umfassend werteorientierten Unternehmensführung anzuregen und praxisorientiert zu unterstützen.
In enger Zusammenarbeit mit Unternehmen und spezialisierten Forschungseinrichtungen wurde das Entwicklungsmodell „Erfolg mit Anstand“ entwickelt. Das Modell verbindet die Inhalte einschlägiger globaler Standards mit den praktischen Erfahrungen aus der Evaluierung und Zertifizierung verantwortlicher, exzellenter Unternehmensführung. Auf diese Weise kann „ehrbares Verhalten“ von Unternehmen nicht nur bewertet und zertifiziert, sondern auch dokumentiert und extern nachvollziehbar gemacht werden. Das Entwicklungsmodell bildet die normative Basis des DEX Deutscher Ethik Index. Als Ergänzung zum rein Shareholder-Value-orientierten DAX steht der DEX Deutscher Ethik Index Unternehmen und Organisationen aller Größen, Branchen und Rechtsformen offen. Er dokumentiert den unternehmensethischen Fortschritt als Basis des wirtschaftlichen Erfolgs unter den Rahmenbedingungen des 21. Jahrhunderts nachweislich und breitenwirksam.
CSR und Compliance
(2018)
Viele Unternehmen befassen sich mit den Themen CSR und Compliance – in erster Linie aufgrund ihrer historischen Entwicklung – im Rahmen paralleler organisationaler Strukturen. Da CSR und Compliance nach heutigem Verständnis jedoch sowohl in der Theorie als auch in der Praxis inhaltlich zunehmend große Schnittmengen aufweisen bzw. einander wechselseitig bedingen, kann dies zu unnötigen Redundanzen und Zielkonflikten in der Umsetzung führen.
Das vorliegende Herausgeberwerk knüpft an dieser Stelle an und zeigt auf, was CSR und Compliance gemein ist, inwiefern sie einander bedingen und folglich synergetisch gemanagt werden können oder sogar sollten. Neben Wissenschaftlern sollen dazu auch explizit Praktiker zu Wort kommen, die mit der Integration von CSR- und/oder Compliancethemen betraut sind und Hinweise zu deren praktischer Umsetzung geben können.
Mit dem vorliegenden Sammelband werden daher nicht nur Wissenschaftler, sondern ausdrücklich auch Anwender angesprochen, die Denkanstöße oder konkrete Hinweise zur ganzheitlichen Integration und Umsetzung der beiden Themen aus der Lektüre mitnehmen möchten.