Refine
Document Type
- Article (1)
- Conference Proceeding (1)
Language
- German (2) (remove)
Has Fulltext
- no (2)
Keywords
- Wissenschaftssprache (2) (remove)
„Nackte Tatsachen genügen nicht, um den Leser bis zum Schluss bei der Stange zu halten. [Auch der] Verfasser von [Fach- und] Sachtexten hat das Recht – wenn nicht gar die Pflicht –, die Wunder der Erzählkunst für sich zu erschließen, um seine Texte zu einer interessanten und vergnüglichen Lektüre zu machen.“ – Der Vortrag geht der Frage nach, ob diese Forderung des vielgelesenen Ratgeberautors Sol Stein berechtigt ist und inwiefern sie eingelöst werden kann. Zu diesem Zweck werden Stil- und Kompositionsmittel aus den Bereichen Lexik, Grammatik, Syntax, Stilistik, Erzählstrategie und Textorganisation anhand von Formulierungsbeispielen vorgestellt und auf ihre Funktion in Erzählliteratur oder Journalismus hin untersucht. In einem zweiten Schritt wird jeweils nach der Übertragbarkeit dieser sprachlichen Mittel auf Fachtexte gefragt. Anhand parallel ausgerichteter Beispiele wird eine mögliche verlagerte Funktion im Wissenschaftskontext skizziert. Der erhoffte Erkenntnisgewinn des Vortrags betrifft sowohl das Verfassen eigener Publikationen als auch die Vermittlung von Schreibfähigkeiten für künftige Fachautor*innen, weshalb die Formulierungsbeispiele verschiedensten, auch technischen und naturwissenschaftlichen Domänen entnommen sind.
(Literaturangabe: Stein, Sol: Über das Schreiben [1995], dt. Waltraud Götting, 10. Aufl., Zweitausendeins, Frankfurt a. M., 2006, zit. S. 49)
Schreiben im Studium
(2020)
Sollte das wissenschaftliche Schreiben als allgemeine Wissenschaftssprache vermittelt werden oder sollten die sprachlichen Anforderungen in den jeweiligen Disziplinen berücksichtigt werden? Die Antwort auf diese Frage hängt auch davon ab, wie stark sich die Wissenschaftssprachen unterscheiden. In der vorliegenden Studie wurden wissenschaftssprachliche Besonderheiten anhand zweier Korpora untersucht, die deutschsprachige Dissertationen der Fächer Betriebswirtschaftslehre (BWL) bzw. Maschinenbau (MB) umfassten und in denen der Gebrauch von Mehrworteinheiten (z.B. im vergleich zu den) verglichen wurde. Die Untersuchung verdeutlicht den unterschiedlichen Gebrauch der Mehrworteinheiten zwischen den Disziplinen: Nur vierzehn der 50 häufigsten Mehrworteinheiten wurden in beiden Korpora genutzt. Die Ergebnisse werden mit Blick auf die Vermittlung des wissenschaftlichen Schreibens erörtert. Es werden Überlegungen zur Weiterentwicklung der Methode angestellt und es wird diskutiert, wie die Korpuslinguistik die Schreibvermittlung im Studium unterstützen könnte.