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Von wegen Bauschutt
(2020)
RC-Betone sind keine Neu-Entwicklungen, aber sie erleben seit circa 15 Jahren in Deutschland eine Renaissance mit Materialzusammensetzungen, die den heutigen Anforderungen an Normalbetone gerecht werden. Es gab immer wieder Abschnitte in der (Bau-)Geschichte, in denen Gebäude aus Ziegelsplitt-Betonen errichtet wurden, wie das Max-Kade-Studentenwohnheim in Stuttgart und das Technische Rathaus in Tübingen. Beide stammen aus der Nachkriegszeit und weisen einen guten Erhaltungszustand auf. Sie sind Beispiele für die Bewährung "historischer" Ziegelsplitt-Betone in der Baupraxis und ihre lange technische Lebensdauer.
Weder für moderne Recycling-Betone gemäß Regelwerk noch für Ziegelsplittbetone der Nachkriegsjahre bestehen prinzipielle Bedenken gegen deren Einsatz oder die Weiternutzung im Hochbau. Die Autoren wünschen sich mehr Akzeptanz und Vertrauen in Recyclingbaustoffe und dass sich für "Vintage" im Baubereich irgendwann ein ähnliches Interesse herausbildet wie für Vintage-Möbel oder Used-Look-Kleidung - und dies nicht nur hinsichtlich der Wiederverwendung gebrauchter Türen und Treppen, sondern auch für mineralische Massenbaustoffe wie Beton. Der Beitrag veranschaulicht anhand erfolgreich realisierter Objektbeispiele, wie Hochhäuser (z.B. das Studentenwohnheim Max-Kade-Haus in Stuttgart, 1953, aus Bauschuttbeton) oder Sakralgebäude (Fatima-Kirche in Kassel aus Sichtbeton mit Ziegelbruch, 60 Jahre alt) sowie auch Verwaltungsbauten (Technisches Rathaus in Tübingen aus den 1950er Jahren) erfolgreich und nachhaltig mit Recyclingmaterialien errichtet wurden.
Schreiben im Studium
(2020)
Sollte das wissenschaftliche Schreiben als allgemeine Wissenschaftssprache vermittelt werden oder sollten die sprachlichen Anforderungen in den jeweiligen Disziplinen berücksichtigt werden? Die Antwort auf diese Frage hängt auch davon ab, wie stark sich die Wissenschaftssprachen unterscheiden. In der vorliegenden Studie wurden wissenschaftssprachliche Besonderheiten anhand zweier Korpora untersucht, die deutschsprachige Dissertationen der Fächer Betriebswirtschaftslehre (BWL) bzw. Maschinenbau (MB) umfassten und in denen der Gebrauch von Mehrworteinheiten (z.B. im vergleich zu den) verglichen wurde. Die Untersuchung verdeutlicht den unterschiedlichen Gebrauch der Mehrworteinheiten zwischen den Disziplinen: Nur vierzehn der 50 häufigsten Mehrworteinheiten wurden in beiden Korpora genutzt. Die Ergebnisse werden mit Blick auf die Vermittlung des wissenschaftlichen Schreibens erörtert. Es werden Überlegungen zur Weiterentwicklung der Methode angestellt und es wird diskutiert, wie die Korpuslinguistik die Schreibvermittlung im Studium unterstützen könnte.
Aufgrund der Corona-Pandemie kam es 2020 zu einer verstärkten Nutzung von Homeoffice und Teleworking. Sowohl bzgl. der Wahl des Arbeitsortes als auch der genutzen Kommunikationstechnologien existieren Pfadabhängigkeiten. Der Beitrag thematisiert diese Pfadabhängigkeiten systematisch, insbesondere ihre Ursachen und Folgen sowie die Möglichkeiten zur Pfadbrechung.
Durch die zunehmende Vernetzung und den Anstieg von eingesetzter Hard- und Software hat sich die Komplexität der Unternehmensarchitektur von Unternehmen über die Jahre stetig erhöht. Das Aufkommen nutzerfreundlicher Informationstechnologie (IT)-Lösungen befähigt außerdem Fachbereiche, IT innovativ einzusetzen. Dies erhöht die Heterogenität und damit nochmals die Komplexität der Unternehmensarchitektur. Darüber hinaus treibt dieser IT-Einsatz die Digitalisierung in den Unternehmen maßgeblich voran. Dies wirft die Frage auf, ob Unternehmen überhaupt noch eine Relevanz in der Reduktion der Komplexität durch IT-Integration sehen oder ob dies vor dem Hintergrund der Digitalisierung schon ein alter Hut ist. Experteninterviews und eine qualitative Datenanalyse zeigen, dass IT-Integration und Digitalisierung keine disjunkten Phänomene sind, sondern sich gegenseitig beeinflussen. Die Ergebnisse betonen, wie unterschiedlich der Begriff aufgefasst werden kann und dass die einheitliche Nutzung damit essenziell ist. Darüber hinaus zeigen sie, dass Digitalisierung einerseits Treiber der IT-Integration ist, andererseits aber auch die Möglichkeiten zur Umsetzung verändert. Dabei ist die Integrationsentscheidung durch die Vielzahl an Vor- und Nachteile komplex. Fachbereichs-IT ist selten explizites Ziel von IT-Integrationsprojekten. Der Beitrag zeigt den wissenschaftlichen Forschungsbedarf in neuen technologischen Möglichkeiten zur IT-Integration und in der Balance von Flexibilität und IT-Integration in der Unternehmensarchitektur. Er beleuchtet, dass eine gemeinsame Sprache die Basis für IT-Integrationsprojekte ist und dass eine Kultur, in der Fachbereiche aktiv an IT-Integrationsentscheidungen teilhaben, das Ziel eines jeden Unternehmens sein sollte. Insgesamt zeigen die Analysen, dass IT-Integration noch lange kein alter Hut, sondern, im Gegenteil, brandaktuell ist.
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind bekannt für ihre Innovationskraft und bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Wie Studien zeigen sind sie in Bezug auf Compliance-Maßnahmen im Vergleich zu
kapitalmarktorientierten Unternehmen jedoch im Rückstand. Eine gesonderte Betrachtung der IT-Compliance erfolgt dabei in den Studien in der Regel nicht. Auch wenn zu den Gründen und Motiven fehlender IT-Compliance-Strukturen in KMU kaum Forschungsergebnisse vorliegen, zeigen doch die vielen Publikationen, die sich mit Teilaspekten von Compliance und KMU beschäftigen, dass Handlungsbedarf besteht. Insbesondere die aktuellen Veränderungen unter dem Stichwort Digitalisierung deuten auf eine gesteigerte Bedeutung von IT-Compliance-Maßnahmen vor allem in mittelständischen Unternehmen. In dieser Arbeit sollen daher mithilfe einer Literaturrecherche die aktuell behandelten Themen in Bezug auf IT-Compliance und KMU analysiert sowie aktuelle Themenschwerpunkte herausgearbeitet werden.
Die wenigen Literaturangaben zu Sorptionsisothermen von mineralischen Estrichen beziehen sich im Wesentlichen auf Calciumsulfatestriche und genormte Zementestriche, sowie i.d.R. nur auf eine festgesetzte Lufttemperatur (= 20 Grad C). Daher war es das Anliegen der im Beitrag beschriebenen Untersuchung, die Feuchtigkeitseigenschaften von Estrichen bei unterschiedlichen Klimaten mithilfe von Sorptionsisothermen zu charakterisieren. Ergänzend sollten die seit ca. 20 Jahren marktüblichen ternären Schnellzemente mit untersucht und die baupraktisch interessanten Temperaturen von 15 Grad C und 25 Grad C einbezogen werden. Ebenso wurden die Auswirkungen der Klimabedingungen auf der Baustelle (Jahreszeit, Luftfeuchtigkeit, Temperatur) auf den Hydratationsvorgang der Estriche untersucht. In Kombination mit den Ergebnissen der Gefügeuntersuchungen (u.a. Hg-Porosimetrie) wird belegt, weshalb sich die zement- und schnellzementgebundenen Estriche vollkommen anders verhalten als die calciumsulfatgebundenen Estriche. Dieses unterschiedliche Verhalten ist auch einer der Gründe, warum Estriche mit der KRL-Methode in Bezug auf ihren Feuchtegehalt nicht bewertet werden können. Deshalb folgt ein Vergleich der Materialfeuchtemessungen "KRL-Methode" mit der handwerksüblichen und seit Jahrzehnten in der Praxis bewährten "CM-Methode".