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Die stetig steigende Digitalisierung von Kommunikation und Interaktion ermöglicht eine immer flexiblere und schnellere Erfassung und Ausführung von Aktivitäten in Geschäftsprozessen. Dabei ermöglichen technologische und organisatorische Treiber, wie beispielsweise Cloud Computing und Industrie 4.0, immer komplexere organisationsübergreifende Geschäftsprozesse. Die effektive und effiziente Einbindung aller beteiligten Menschen (z.B. IT-Experten, Endanwender) ist hierbei ein entscheidender Erfolgsfaktor. Nur wenn alle Prozessbeteiligten Kenntnis über die aktuellen Geschäftsprozesse besitzen, kann eine adäquate Ausführung dieser sichergestellt werden. Die notwendige Balance zwischen Flexibilität und Stabilität wird durch die traditionellen Methoden des Geschäftsprozessmanagements (GPM) nur unzureichend gewährleistet. Sowohl aktuelle Forschungen als auch anwendungsbezogene Studien stellen die unzureichende Integration aller Beteiligten, deren fehlendes Verständnis und die geringe Akzeptanz gegenüber GPM dar. Die Dissertation, welche im Rahmen des anwenderorientierten Forschungsprojekts „BPM@Cloud“ erstellt wird, befasst sich mit der Erarbeitung einer neuen Methode zum agilen Geschäftsprozessmanagement auf Basis gebrauchssprachlicher (alltagssprachlicher, fachsprachlicher) Modellierung von Geschäftsprozessen. Die Methode umfasst drei Bestandteile (Vorgehensweise, Modellierungssprache, Softwarewerkzeug), wodurch eine ganzheitliche Unterstützung bei der Umsetzung von GPM Projekten sichergestellt wird. Durch die Adaption und Erweiterung von agilen Konzepten der Softwareentwicklung wird die Vorgehensweise zum iterativen, inkrementellen und empirischen Management von Geschäftsprozessen beschrieben. Des Weiteren wird eine Modellierungssprache für Geschäftsprozesse entwickelt, welche zur intuitiven, gebrauchssprachlichen Erfassung von Geschäftsprozessen angewendet werden kann. Die Implementierung eines Software-Prototyps ermöglicht des Weiteren die direkte Aufnahme von Feedback während der Ausführung von Geschäftsprozessen. Die drei sich ergänzenden Bestandteile – Vorgehensweise, Sprache und Software-Prototyp – bilden eine neuartige Grundlage für eine verbesserte Erfassung, Anreicherung, Ausführung und Optimierung von Geschäftsprozessen.
Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse einer empirischen Studie über Friedens- und Postkonfliktarbeit durch kirchliche Akteure in Indonesien ( Maluku) und auf den Philippinen (Mindanao). Auf Basis der Untersuchung ziehen die Autoren Schlussfolgerungen über die praktische Bedeutung kirchlicher Friedensprojekte nach Konflikten
Viele touristische Aktivitäten sind mit einem erhöhten Energiebedarf (Strom, Wärme, Kraftstoffe) verbunden, sodass Tourismus nicht losgelöst von der Energiewirtschaft bzw. deren Klimawirksamkeit zu betrachten ist. Das Projekt befasst sich daher mit der Triade Tourismus, Klimawandel und erneuerbare Energienutzung.
Die Veränderungen des Klimas stellen den Tourismus vor neue Herausforderungen. Um diesen Herausforderungen, im Sinne eines nachhaltigen Tourismus gerecht zu werden, kann der Tourismus dem Klimawandel mit Anpassungs- und/oder Vermeidungsstrategien begegnen (vgl. ELSASSER ET AL. 2000). Im Rahmen dieses Projektes werden sowohl mögliche Anpassungs- als auch Vermeidungsstrategien thematisiert. Ein besonderer Fokus wird dabei zum einen auf die Nutzung von erneuerbaren Energien (EE) gelegt. Zum anderen werden die Entwicklungen des Tourismus und die Anpassungen an die Änderungen des Klimas vornehmlich in Bezug auf den Wintertourismus betrachtet. Räumlich konzentriert sich das Projekt auf das Mittelgebirge Schwarzwald.
Die Bodenseeregion gilt als populäre Freizeit- und Tourismusdestination, mit der ein vielfältiger Naturraum, ein angenehmes Klima sowie eine fruchtbare Landwirtschaft verbunden werden. Der Kulturtourismus ist dabei – je nach Bodenseedestination in unterschiedlich starker Ausprägung – nicht nur ein wichtiger Baustein für die Erweiterung der touristischen Angebotspalette, sondern auch ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität am Bodensee.
Für die Tourismuswirtschaft und insbesondere den Kulturtourismus ist die Inanspruchnahme von Knowhow der Kreativwirtschaft z. B. in Form von Produkten und Dienstleistungen des Presse-, Rundfunk-, Software-, und Werbemarkts unverzichtbar. Die Kreativwirtschaft ist mit Teilmärkten wie der Musikwirtschaft, den darstellenden Künsten oder dem Kunstmarkt ein wichtiger Inhaltslieferant für kulturtouristische Angebote.
Der Süden
(2018)
Dieser Beitrag untersucht, inwiefern die Sapir-Whorf-Hypothese, die die Abhängigkeit des Denkens von der Sprache postuliert, einen Erklärungsansatz zur raumsemantischen Konstruktion des touristischen Südens liefern kann. Sie dient als Analyseraster in Verbindung mit empirischen Befunden zu den touristischen Imageprofilen von Sevilla und Buenos Aires, die als Fallbeispiele touristischer Städte des Südens gewählt wurden.
In diesem Beitrag wird der finnische Tangotanztourismus
unter Berücksichtigung des Konzeptes des verkörperten Raumes (Low 2003) und des Raumverständnisses von Lefebvre (1991) auf den vielschichtig miteinander verbundenen Ebenen von Körper, Kultur und Raum analysiert. Die finnische „Kultur der Schweigsamkeit“ wird in diesem Zusammenhang im Besonderen
betrachtet. Methodisch werden hierbei sowohl Interviews mit Expertinnen und Experten, teilnehmende Beobachtung als auch die Auswertung von Filmmaterial herangezogen. Im Ergebnis zeigen sich vielfältige Wechselwirkungen von Körper, Kultur und Raum, die zusätzlich Potenziale für den finnischen Tangotanztourismus
aufzeigen.
Der Artikel stellt den methodisch-didaktischen Ansatz get_connected zur Förderung der Zusammenarbeit in kulturell gemischten Teams vor. Mit diesem Ansatz reagiert die HTWG Konstanz auf die langjährige Erfahrung, dass sich trotz grundsätzlich optimaler struktureller Bedingungen für interkulturelles Lernen – mit regelmäßiger Teilnahme chinesischer Studierender im
Fachstudium an der deutschen Hochschule – beiderseitige Vorurteile über »die anderen« nicht automatisch auflösen, sondern sich sogar verstärken können. In der konkreten Zusammenarbeit zeigt sich, dass das eigene Handeln oftmals hinter dem für sich selbst formulierten Anspruch an kulturell adäquates Verhalten zurückbleibt. Mit Methoden des erfahrungsbasierten interkulturellen Lernens
und insbesondere durch die von den Lehrenden als Coachinnen bzw. Coaches begleitete Arbeit mit Emotionen in kulturell gemischten (deutsch-chinesischen) Gruppen werden die Studierenden darin unterstützt, als Vorbereitung auf eine zukünftige Tätigkeit in international vernetzten Teams ihr
Kommunikationsverhalten zu reflektieren, den Perspektivenwechsel sowie neue emotionale bzw. kommunikative Strategien einzuüben und damit ihre interkulturelle Handlungskompetenz – auch im deutsch-chinesischen Dialog – zu verbessern. Der Beitrag stellt den im Rahmen von designbased research über mehrere Semester hinweg (weiter-)entwickelten Ansatz get_connected und
seine Umsetzung in einem Kursformat zum Erwerb interkultureller (China-)Kompetenz für Studierende aller Fachrichtungen vor. Die konkreten Erfahrungen bei der (Online-)Durchführung des Kurskonzepts im Sommersemester 2021 an der HTWG Konstanz unter Einbeziehung chinesischer (und internationaler) Studierender der Partnerhochschule Beijing Institute of Technology werden
im Folgekapitel (Beitrag von Thelen, Bai und Obendiek) dargestellt.
In diesem Beitrag stellen wir Inhalte und Methoden des Kurses »How to communicate successfully in international teams« vor. Wir zeigen auf, wie einzelne Kurselemente mittels unseres methodisch-didaktischen Ansatzes get_connected vermittelt werden. Die Darstellung basiert auf der Dokumentation eines im Sommersemester 2021 in Kooperation zwischen der HTWG Konstanz und dem Beijing Institute of Technology (online) durchgeführten Kurses. Die im Rahmen der Lehrveranstaltung dokumentierten Reflexionen, Einsichten und Evaluationen der Kursteilnehmenden weisen auf einen Kompetenzaufbau im Hinblick auf die Fähigkeit zu Perspektivenwechsel, Selbstreflexion, Frustrationstoleranz, Flexibilität und empathische Kommunikation hin.
Chinesische Studierende in der wissenschaftlichen Auseinandersetzungskultur an deutschen Hochschulen
(2022)
Die zunehmende internationale Vernetzung der akademischen Welt, die sich in den
aktuellen Internationalisierungsbemühungen deutscher Hochschulen widerspiegelt, erfordert eine Auseinandersetzung mit interkulturellen Aspekten der Hochschuldidaktik. Unterschiedliche Lernstile und Rollenerwartungen an Lehrende und Studierende beeinflussen die gegenseitige Wahrnehmung und den Studienerfolg. Der Beitrag reflektiert Erfahrungen deutscher/westlicher Lehrender und chinesischer Studierender: Aus verschiedenen Perspektiven und auf unterschiedlichen Ebenen werden Diskrepanzen zwischen Erwartungen und tatsächlichen Gegebenheiten aufgezeigt und im Kontext unterschiedlicher Lerntraditionen erklärt. Dabei stehen die Anforderungen an die Lehrenden als den zentralen Akteur*innen einer erfolgreichen Wissensvermittlung im Vordergrund. Im internationalen Kontext sind ihre interkulturellen Kompetenzen ähnlich wichtig wie ihre Fachkompetenzen. Die chinesische Lerntradition erschwert chinesischen Studierenden einen direkten Anschluss an die Studienkultur im deutschen Hochschulsystem. Zu dem Hemmnis, in einer Fremdsprache zu studieren, kommt die Schwierigkeit, Debattenkultur und Wissenschaftsstreit als angemessene Auseinandersetzungsformen zu verstehen. Der direkte, offene und häufig nur aus westlicher Sicht als objektiv empfundene Umgang mit Themen kann aufgrund unterschiedlicher kultureller Prägung dazu beitragen, dass das Studium in Deutschland als anstrengend und befremdlich empfunden wird. In diesem Beitrag werden erfahrungsbasierte Überlegungen geteilt, wie chinesische Studierende an die Debattenkultur an deutschen Hochschulen herangeführt werden können. Der Beitrag endet mit Hinweisen und guidelines für deutsche Lehrende im Umgang mit chinesischen Studierenden.
Das erfolgreiche Gestalten von Organisationen setzt die systematische Analyse ihrer Prozesse voraus. Das gilt auch und insbesondere für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU). Die praktische Durchführung solcher in KMU ist jedoch mit besonderen Herausforderungen verbunden, die in der vorhandenen Literatur bislang kaum reflektiert werden. In diesem Beitrag werden Erfahrungen aus 20 in KMU durchgeführten Prozessanalysen geteilt. Entlang der Prozessphasen werden unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten vorgestellt und ihre spezifischen Vor- und Nachteile bei der praktischen Anwendung in KMU identifiziert. Der Beitrag unterstreicht die Relevanz von Prozessanalysen in KMU und befähigt zugleich zu ihrer Durchführung.
Der Kundenservice von morgen
(2023)
Die digitale Selbstbedienung im Einzelhandel und anderen Dienstleistungsbereichen verändert die Konsumwelt. Self-Services werden zunehmend von Konsumenten aller Altersklassen genutzt. Der Handel muss seine Servicekanäle hinterfragen und vermehrt auf Self-Service als Kundenkontaktpunkt setzen. Andere Branchen haben diesbezüglich bereits Lösungen umgesetzt. Vor diesem Hintergrund analysiert der Beitrag die Nutzung von Self-Service-Lösungen in Abhängigkeit von der Generationen-Zugehörigkeit und gibt Handlungsempfehlungen für KMU aus dem Einzelhandel.
Die durch KMU geprägte Investitionsgüterindustrie steht aufgrund der zunehmenden Internationalisierung im Servicegeschäft, Mitarbeiterengpässen, hohen Prozesskosten sowie fehlendem Wissensmanagment vor großen Herausforderungen. Durch die Digitalisierung entstehen große Nutzenpotenziale im Servicegeschäft. Vor diesem Hintergrund wurde ein auf den Methoden Intelligent Swarming und Knowledge Centered Service basierender, integrierter Ansatz entwickelt, der KMU aus der Investitionsgüterindustrie befähigt, Servicewissen effizient zu generieren, zu strukturieren und international zu vermarkten.
Im Investitionsgüterservice ist Wissen längst zu einem zentralen Erfolgshebel geworden, sowohl zur Steigerung der Prozesseffektivität und -effizienz als auch als Fundament für werthaltige Geschäftsmodelle. Das Management Service-relevanten Wissens ist für kleine und mittelständische Unternehmen der Investitionsgüterindustrie jedoch oftmals eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, welche weit über IT-technische Aspekte hinausreicht. In dem vom BMBF sowie vom ESF (ko)finanzierten Projekt „SerWiss“ wurde vor diesem Hintergrund ein umfassender Lösungsansatz entwickelt und bei zwei Projektpartnern aus der Investitionsgüterindustrie prototypisch umgesetzt.