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Kreativwirtschaft Bodensee
(2017)
Während jeder Phase der touristischen Wertschöpfungskette spielen Wahrnehmungsprozesse eine relevante Rolle. Sofern es sich nicht um einen Wiederholungsbesucher handelt, kann der potenzielle Tourist zunächst nur auf das Image, das Fremdbild einer Destination, zurückgreifen, das nicht nur durch Tourismusmarketing, sondern auch durch andere Wahrnehmungsprozesse geformt wurde: immer wenn die Destination Gegenstand in einem Film, einer Nachrichtensendung oder einem Buch ist, trägt dies dazu bei, das Image zu formen. Somit ist nur ein Teil der touristischen Wahrnehmung vor der Reise eine durch Tourismusmarketing gesteuerte. Das Image oder Bild, das ein potenziell Reisender von einer Destination hat, kann somit über Jahre hinweg aufgebaut worden sein, durch Verbindung sämtlicher Eindrücke von ihr, die er im Laufe seines Lebens gesammelt hat. Diese inneren Bilder können individuell abweichen, weisen aber in vielen Fällen kollektive Gemeinsamkeiten auf (z. B. wird Paris mehrheitlich mit Romantik, mit der Südsee das Paradies und Berlin mit Party verbunden). Während und nach der Reise sucht der Tourist die Bestätigung dieser inneren Bilder – sie erweisen sich als persistent auch gegenüber der Realität. Diese Art der touristischen Wahrnehmung wird von Hennig (1997) treffend mit dem Begriff der „Imaginären Geographie“ beschrieben und soll daher zentraler Bezugspunkt dieses Beitrages sein. Angewendet wird dieses Konzept auf das Fallbeispiel Sevilla. Ziele des Beitrages sind daher:
- Aufzeigen des Erklärungspotenzialsdes Konzepts der „Imaginären Geographie“ von Christoph Hennig für touristische Wahrnehmungsprozesse
- Darstellung der Rolle der touristischen Intermediäre klassischer und neuer Reisemedienanhand des Fallbeispiels Sevilla
- Erläuterung des Bezugs der „Imaginäre Geographien“ (und verwandter Ansätze) zur Praxis (hier Fallbeispiel Sevilla)
Tango Argentino
(2016)
Geographieunterricht ist in besonderem Maße prädestiniert, Mensch-Umwelt- und Mensch-Mitwelt-Beziehungen bewusst zu machen. Hierzu soll dieser Band beitragen, denn Musik wirkt ganzheitlich und lässt uns geographische Sachverhalte nicht nur visuell wahrnehmen, sondern macht sie akustisch "fühlbar" und bringt somit eine neue Erfahrungsdimension in den Unterricht. Da Musik aber auch eng mit Kultur verbunden ist, ermöglichen die 12 Unterrichtsbeispiele zudem Zugänge zu kulturellen Vorstellungen anhand diverser Raumbeispiele.
Der Süden
(2018)
Dieser Beitrag untersucht, inwiefern die Sapir-Whorf-Hypothese, die die Abhängigkeit des Denkens von der Sprache postuliert, einen Erklärungsansatz zur raumsemantischen Konstruktion des touristischen Südens liefern kann. Sie dient als Analyseraster in Verbindung mit empirischen Befunden zu den touristischen Imageprofilen von Sevilla und Buenos Aires, die als Fallbeispiele touristischer Städte des Südens gewählt wurden.
Die Bodenseeregion gilt als populäre Freizeit- und Tourismusdestination, mit der ein vielfältiger Naturraum, ein angenehmes Klima sowie eine fruchtbare Landwirtschaft verbunden werden. Der Kulturtourismus ist dabei – je nach Bodenseedestination in unterschiedlich starker Ausprägung – nicht nur ein wichtiger Baustein für die Erweiterung der touristischen Angebotspalette, sondern auch ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität am Bodensee.
Für die Tourismuswirtschaft und insbesondere den Kulturtourismus ist die Inanspruchnahme von Knowhow der Kreativwirtschaft z. B. in Form von Produkten und Dienstleistungen des Presse-, Rundfunk-, Software-, und Werbemarkts unverzichtbar. Die Kreativwirtschaft ist mit Teilmärkten wie der Musikwirtschaft, den darstellenden Künsten oder dem Kunstmarkt ein wichtiger Inhaltslieferant für kulturtouristische Angebote.
Viele touristische Aktivitäten sind mit einem erhöhten Energiebedarf (Strom, Wärme, Kraftstoffe) verbunden, sodass Tourismus nicht losgelöst von der Energiewirtschaft bzw. deren Klimawirksamkeit zu betrachten ist. Das Projekt befasst sich daher mit der Triade Tourismus, Klimawandel und erneuerbare Energienutzung.
Die Veränderungen des Klimas stellen den Tourismus vor neue Herausforderungen. Um diesen Herausforderungen, im Sinne eines nachhaltigen Tourismus gerecht zu werden, kann der Tourismus dem Klimawandel mit Anpassungs- und/oder Vermeidungsstrategien begegnen (vgl. ELSASSER ET AL. 2000). Im Rahmen dieses Projektes werden sowohl mögliche Anpassungs- als auch Vermeidungsstrategien thematisiert. Ein besonderer Fokus wird dabei zum einen auf die Nutzung von erneuerbaren Energien (EE) gelegt. Zum anderen werden die Entwicklungen des Tourismus und die Anpassungen an die Änderungen des Klimas vornehmlich in Bezug auf den Wintertourismus betrachtet. Räumlich konzentriert sich das Projekt auf das Mittelgebirge Schwarzwald.
Die vorliegende Studie analysiert die Barrierefreiheit der
Stadt Konstanz im Hinblick auf Angebote für und Nachfrage von Touristinnen und Touristen. Die Datenerhebung basierte auf einem Methodenmix aus Interviews und Umfragen von Probanden und Probandinnen mit Behinderungen und zuständigen Akteurinnen und Akteuren in der Stadtplanung sowie Begehungen vor Ort. Als theoretische Grundlage wird das Modell der Unabhängigkeit nach
Nosek and Fuhrer (1992) verwendet. Die Untersuchung zeigt, dass der Bedarf an barrierefreien Angeboten sehr divers ist und die Umsetzung im Sinne eines Universal Design durch die zunehmende Nachfrage zentral. Die Analyse des Tourismusraum Konstanz zeigt Schwachpunkte und Stärken, mit denen sich Implikationen für andere Tourismusregionen ableiten lassen.
In diesem Beitrag wird der finnische Tangotanztourismus
unter Berücksichtigung des Konzeptes des verkörperten Raumes (Low 2003) und des Raumverständnisses von Lefebvre (1991) auf den vielschichtig miteinander verbundenen Ebenen von Körper, Kultur und Raum analysiert. Die finnische „Kultur der Schweigsamkeit“ wird in diesem Zusammenhang im Besonderen
betrachtet. Methodisch werden hierbei sowohl Interviews mit Expertinnen und Experten, teilnehmende Beobachtung als auch die Auswertung von Filmmaterial herangezogen. Im Ergebnis zeigen sich vielfältige Wechselwirkungen von Körper, Kultur und Raum, die zusätzlich Potenziale für den finnischen Tangotanztourismus
aufzeigen.